Dr. med. Sven Traebert

Facharzt für Neurochirurgie, Chirotherapie und Akupunktur 


Ozontherapie 

Im Jahre 1841 beschrieb der deutsche Physiker Schönbein ein farbloses Gas, das er wegen seines strengen Geruchs „Ozon“ (griech. ozein = ich rieche) nannte. Werner von Siemens gelang es 16 Jahre später erstmalig, Ozon in größeren Mengen auf elektrischem Wege herzustellen. Ozon ist die energiereichste Form des Sauerstoffs (O2) und besteht aus drei Sauerstoffatomen (O3). In der Erdatmosphäre erfüllt Ozon eine ökologische Schutzfunktion (Ozonschicht). Aufgrund seiner stark desinfizierenden Wirkung wird es auch zur Trinkwasseraufbereitung und zur Entkeimung von Schwimmbädern eingesetzt.

Diese Therapieform ist seit 1916 erstmals in grossem Stil durch Dr. A. Wolff im Rahmen der Behandlung von Kriegsverletzen erfolgreich angewendet worden.

Medizinisches Ozon wird aus reinem Sauerstoff hergestellt und wirkt desinfizierend (bakterizid, viruzid, fungizid), entzündungshemmend und immunstimulierend. Dieser Effekt wird besonders bei der Behandlung von schlecht heilenden Wunden, z.B. Ulcus cruris („offenes Bein“), genutzt. Ozon verbessert die Fließeigenschaften des Blutes und die Sauerstoffversorgung des Gewebes. Außerdem kann Ozon den Abbau ausscheidungspflichtiger Substanzen wie Harnsäure, Harnstoff und Kreatinin sowie von Cholesterinen und Neutralfetten unterstützen.

Die positiven Wirkungen der Ozontherapie sowie die Wirkung von Ozon-Sauerstoff-Gasgemischen auf Blut und Zellkulturen wurden vielfach untersucht und die Arbeiten diesbezüglich veröffentlicht. Eine Liste der mehr als 170 Arbeiten findet sich im Standardlehrbuch der Ozontherapie.



Anwendung

Ozon kann auf unterschiedliche Weise verabreicht werden. Gespritzt werden kann in oder unter die Haut und in den Muskel. Unterschieden werden die sogenannte „große Eigenblutbehandlung", die „kleine Eigenblutbehandlung", die „Beutelbegasung“ von Hautarealen und die „rektale Begasung mit Ozon".
Bei der kleinen Eigenblutbehandlung wird dem Patienten etwas Blut (ca. 1 bis 5 ml) aus der Vene entnommen, mit einem Ozon-Sauerstoff-Gemisch versetzt, verschüttelt und in den Gesäßmuskel oder unter die Haut zurückgespritzt.

Für die große Eigenblutbehandlung wird dem Patienten ebenfalls Blut (ca. 50 bis 100 ml) aus der Armvene direkt in eine Einwegtropfflasche entnommen. Dieses Blut wird mit einem Ozon-Sauerstoff-Gemisch angereichert und anschließend als Infusion zurückgegeben. Große und kleine Eigenbluttherapie werden z.B. bei Durchblutungsstörungen oder Allergien angewandt.

Bei uns werden im Rahmen des Behandlungsspektrums nur einige der aufgeführten Erkrankungen behandelt. Wir vermitteln Sie gerne an spezialisierte Kollegen weiter.




Anwendungsbeispiele und Indikationen

  • Angina pectoris (Beschwerden durch Einengung der Herzkranzarterien)
  • Allergien
  • Alterserkrankungen (Geriatrie)
  • Bluthochdruck
  • Darmerkrankungen, entzündliche, aber auch chronische Verstopfung
  • Durchblutungsstörungen
  • Embolie
  • Gelenkrheumatismus
  • Arthrosebehandlung
  • Herzinfarkt
  • Heuschnupfen
  • Infektanfälligkeit
  • Krampfaderleiden
  • Migräne
  • „Raucherbein“ (Verschluss von Arterien in den Beinen)
  • Schlaganfall (Nachsorge, wenn eine Durchblutungsstörung vorlag)
  • Schwindel
  • Thrombose (Behandlung der Folgeschäden)
  • Unterschenkelgeschwüre, „offenes Bein“.